Verbotswünsche und Tugendbehörden
Einer
Umfrage zufolge wollen 64 Prozent aller Deutschen ein Verbot
ungesunder Lebensmittel, eine fast eben so hohe Prozentzahl spricht
sich für ein Verbot von Gewaltdarstellungen in Filmen und
Computerspielen aus. Dazu kommen noch Verbotswünsche die das
Glücksspiel und den Verkauf von Schnaps betreffen.
Käme es zu Umsetzung, würde der Staat zu einer Tugendbehörde, die das Gute erzwingt und das Schlechte verbietet.
In unserem Land gibt es viele unerfreuliche Dinge. Und ob Glücksspiel und Alkohol dazugehören, ist natürlich Ansichtssache.
Würden
Verbote diese "Unerfreulichkeiten" beseitigen? Wären diese
Verbote nicht erst der Anfang einer sich dann immer länger
aufreihenden Kette?
Gesundheit ist unbestreitbar ein hohes Gut, nur würde mehr darauf geachtet, wenn vermeintlich ungesunde Lebensmittel wie Chips und Schokolade verboten würden? Die Geschichte hat gezeigt, was das Alkoholverbot, die Prohibition, in den USA bewirkt hat. Es kam zu einer rasanten Ausbreitung der Bandenkriminalität.
Gesundheit ist unbestreitbar ein hohes Gut, nur würde mehr darauf geachtet, wenn vermeintlich ungesunde Lebensmittel wie Chips und Schokolade verboten würden? Die Geschichte hat gezeigt, was das Alkoholverbot, die Prohibition, in den USA bewirkt hat. Es kam zu einer rasanten Ausbreitung der Bandenkriminalität.
Die
Erfahrung lehrt uns also, dass jedes Verbot zu seiner Übertretung
einlädt. Um eine Einhaltung der Verbote umzusetzen, müsste der
Staat stärkere Kontrollorgane schaffen, als sie derzeit existieren.
Der Staat würde immer mehr als Tugendwächter fungieren. Und wie
wäre es dann noch um unsere Freiheit bestellt? Warum wird unsere
persönliche Freiheit von uns so wenig geschätzt?
Verliert sie deshalb bei vielen so sehr an Wert, weil sie zu selbstverständlich geworden ist, da wir sie schon zu lange besitzen und nicht mehr wissen, wie schwer sie einst erkämpft wurde? Wäre es nicht richtiger, mit Bildung und Aufklärung zu mehr Mündigkeit und Selbstdenken dem Ganzen zu begegnen, anstatt mit Verboten? Das Wissen um die entsprechende Lebensführung lässt im Menschen die Fähigkeit entstehen zu erkennen, dass man nur durch eine Änderung der Lebensführung wirklich verändert und das es nicht Sache des Staates ist die zu tun.
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